Der Trierer Zonta Club setzt seine Reihe zum Weltfrauentag fort mit einem Vortrag von Christine Nkulikiyinka, ruandische Botschafterin in Deutschland. Sie berichtet am Sonntag, 8. März, 11 Uhr, Rokokosaal im Kurfürstlichen Palais, über die gewandelte Rolle der Frauen in ihrem Heimatland. Der Genozid an den Tutsi im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda liegt gut 20 Jahre zurück. Seitdem herrscht zwar Frieden, aber die Versöhnungsarbeit zwischen Tätern und Opfern von damals hält an. Die Frauen spielen dabei eine besondere Rolle: In der Nachkriegszeit mussten sie Führungsaufgaben in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft übernehmen und für den Wiederaufbau sorgen. Heute hat Ruanda weltweit das einzige Parlament, dem mehr Frauen als Männer angehören.

Mit dem Erlös der Benefizveranstaltung zum Weltfrauentag wird das internationale Zonta-Projekt „HIV-freie Generation in Ruanda“ unterstützt. In dem afrikanischen Staat sind Frauen und Kinder ganz besonders von dem Virus betroffen. 1994 wurde während des Völkermords Vergewaltigung gezielt als Kriegswaffe eingesetzt. Dadurch wurde der Virus sehr stark verbreitet. Fast 5 Prozent aller schwangeren Frauen sind HIV-positiv und können den Virus auf ihre Kinder übertragen. Das soll das in Zusammenarbeit mit UNICEF durchführte Programm verhindern.

Der Trierer Zonta Club als Veranstalter des Vortrags gehört zu einem weltweiten Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortlicher Position, die die Situation der Frau in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und beruflicher Hinsicht verbessern wollen. Mitglieder aus verschiedenen Berufen leisten auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene persönliche, ideelle und finanzielle Hilfe. Die Clubs unterstützen Projekte, um Gewalt gegen Frauen und Kinder zu bekämpfen und ihnen Chancen einer besseren Lebensgestaltung zu eröffnen. Sie sind überparteilich, überkonfessionell und weltanschaulich neutral.

Das musikalische Rahmenprogramm des Vortrags der ruandischen Botschafterin gestaltet die Trierer Percussion Academy (Behnam Hassani und Michael Nietzsche).

Der Eintritt kostet 12 Euro (8 Euro für Schüler und Studierende). Kartenreservierung beim Trierer Agenturhaus, Telefon: 0651/82678922.

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